Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
05.09.1914
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
5.9.1914

Brudermann ist vom Armeekommando abgesetzt.

Um 5 Uhr früh fuhr Boroević durch und wurde vom Chef des Generalstabes selbst abgefertigt. –

                        1 Uhr nm. Befehl. 4. A. erreiche heute mit Tȇten die Linie Szawary (4 km nw. Niemirów) und Hote bei Rawa. – 3. A. hat in der angenommenen Gruppierung die Wereszica Linie, dann den Raum Gródek – Jaworów zu behaupten und am 6.9. bereit zu sein, sobald der Angriff der 4. Armee fühlbar wird, im Staffel vom linken Flügel selbst zum Angriff vorzugehen. Direktionen für den Angriff müssen nach Maßgabe des Vorgehens der 4. Armee vom 3. AK bestimmt werden. –

            Die Truppen im Wereszica-Abschnitt südlich des Czerlanski Staw – XII, 105 Lst., 11.I., 8.K., 34.I. werden von morgen den 6. September 6 Uhr vm. dem 2. AK unterstellt. – Die Befehle bis zum Funktionsbeginn des 2. Armeekommandos, also für die Nacht vom 5. auf den 6. September gibt für diese Gruppe das Uzldampf unter Verständigung Uzrobel.

            Befehlsgebungsrecht über die 17. und 20.I.T.D. behält auch zweite Zobl. Uzelzobel wird mit der ihm vom 6.9. vorm. an, an der Wereszica unterstellten Gruppe vorerst diesen Verteidigungsabschnitt zu behaupten und nach dem Herankommen des VII., falls gegenüber kein starker Feind vorgeht, die Übergänge über die Wereszica für einen am 7.9. geplanten Angriff mit der allgemeinen Direktion Lemberg in die Hand zu nehmen hat.

            Abgrenzung der Armee Räume Weg – Hodvisznia – Dobrzany – Milczyce, Holodowka, Dydiaticze, Wiszinka, Krnkienice, Bolanowice, Gdeszyce, Nówe Miasto wird der 2. Armee als nördlichste Trainbewegungslinie zugewiesen. – Verhältnis der Trains des XII. und VII. Korps erhält schon heute 5.9. Uzlzobel. – Wieder ein schauderhafter Befehl!

            6 Uhr nm. Entsendung zum 2. AK.

            Direkter Anschluss mit Fußmarsch nicht mehr möglich, daher Direktion Körösmezö, dort wird Ziviltransportleitung angewiesen, Einwaggonieren, auf Linie südlich der Karpaten zur Armee bringen. –

            VII. Korps guter Geist, Marschziel erreicht, Korps aber sehr ruhebedürftig.

            8.K.T.D. ist fertig. Die dienstfähigen Pferde werden unter ein Kommando gestellt. Morgen Meldung, wie viele Pferde das sein können. Beiläufig ist auf 3 Eskadronen zu rechnen: Artillerie und MG werden hier gelassen. Artillerie wird dem 12. Korps unterstellt.

            IV. wird nicht am 8., sondern erst am 9. marschbereit sein. Meldete mich beim Böhm-Ermolli und mahnte dringend zur Ruhe. Orientierte das Armeekommando über den Zustand des XII. Korps, erläuterte die Armee Disposition, indem ich betonte, das Angehen der 3. Armee wird erst erfolgen, wenn der Angriff Auffenbergs hinreichend fühlbar würde und sagte, es sei gar nicht sicher, dass jenseits der Wereszica kein starker Feind sei. Die Auskunft über den Zustand des 12. Korps gab den Ausschlag. Man entschied sich, die Armee zuerst zu versammeln, wenn möglich XII. in 2. Linie zu stellen und dann erst anzugehen. – 1 Uhr nachts Rückkehr und Referat.

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