Samstag, 21. Oktober 1916, 14 Uhr 30: Dr. Friedrich Adler, Sekretär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, feuert im Hotel Meißl & Schadn, aus 30 Zentimeter Entfernung viermal auf den Kopf Karl Graf Stürgkhs. Drei Schüsse treffen und töten den Ministerpräsidenten auf der Stelle, Adler lässt sich widerstandslos festnehmen. Der Sohn des sozialdemokratischen Parteigründers hatte gegen den Krieg ein Fanal setzen wollen und sich für die individuelle, terroristische Tat entschieden. Seine „Selbstaufopferung“, so das Kalkül, sollte die latente Unzufriedenheit der Massen in bewusste politische Aktion transformieren.
Während Victor Adler in den verschiedenen Stadien der Voruntersuchung den Nachweis einer hereditären manischen Depression seines Sohnes zu führen suchte, nahm dieser während der Untersuchungshaft den für ihn überaus schwer zu führenden Kampf um den Nachweis seiner vollen Zurechnungsfähigkeit auf. In umfangreicher Korrespondenz mit seinem engen Freund aus Züricher Tagen, Albert Einstein, bemühte sich Fritz Adler um den (freilich erfolglosen) Nachweis zentraler Widersprüche in dessen spezieller Relativitätstheorie. Das Fakultätsgutachten der Psychiater (Referent: Julius Wagner von Jauregg) fand jedenfalls in der Motivierung der Tat Adlers „nichts Wahnhaftes“, vielmehr sei der Angeklagte, wenn auch ein Fanatiker, so doch für seine Tat voll verantwortlich.
Im Prozess am 18. und 19. Mai 1917 hat der Physiker und Erkenntnispsychologe Adler das Anklageverhältnis umgekehrt und die Rechtfertigung seiner Tat in eine Aufsehen erregende Abrechnung mit dem Verbrechen der Massenvernichtung, mit dem habsburgischen Kriegsabsolutismus und der lethargischen, defätistischen Tolerierungspolitik des sozialdemokratischen Parteivorstands umfunktioniert. Hier sprach nicht etwa ein Wahnsinniger oder Fanatiker, hier artikulierte ein Leidender an der Zeit deren konkrete Widersprüche. Die Verteidigungsrede enthüllte das Bild einer rational kalkulierenden Persönlichkeit, in der sich auf eigenwillige Weise intellektueller Relativismus mit einem bis zur Selbstaufopferung gesteigerten ethischen Absolutismus verknüpfte. Das Todesurteil, mit dem der Prozess endete, wurde zunächst in eine langjährige Haftstrafe umgewandelt, die Amnestie erfolgte unmittelbar vor Kriegsende.
Adlers Rede vor dem Ausnahmegericht zeigte jedenfalls einen bedeutenden Wandel in der gesellschaftlichen Macht- und Kräftekonstellation insgesamt an. Je mehr sich im Verlauf der Jahre 1917/18 die Situation allgegenwärtigen Mangels und Elends verschärfte, je mehr sich die Anzeichen militärischer Zersetzung, wirtschaftlicher Erschöpfung, revolutionärer Spannung häuften, desto bestimmter kam die politische Dimension zum Tragen: In einer nicht mehr abreißenden Serie von Streiks, Revolten und Krawallen waren die Forderungen nach sofortigem, bedingungslosem Friedensschluss stets auch mit jener nach der Befreiung Fritz Adlers verknüpft.

Anklageschrift gegen Friedrich Adler
Anklageschrift gegen Friedrich Adler
AVA, Justiz Nr.13345 1917
Sie werden auf den Dokumenten Stempelabdrücke mit einem Hakenkreuz finden.
Diese haben natürlich nichts mit der Entstehungszeit des Aktes zu tun, sondern mit den dramatischen Geschehnissen 25 Jahre danach: In der Zeit des Nationalsozialismus stempelten Archivare des Reichsarchivs Wien dieses Symbol routinemäßig auf alle bearbeiteten Dokumente, mit besonderem Eifer gerade auf historisch wichtige Stücke; wollte man sich damit doch in deren Geschichte gleichsam einprägen.
Diese Stempelabdrücke wurden belassen, weil sie inzwischen zur Überlieferungsgeschichte der jeweiligen Dokumente gehören und ihre virtuelle Entfernung eine Verfälschung des Stückes bedeutet hätte.
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