Rolle des Adels im Krieg - AOK versus Arbeiterzeitung

In der Arbeiterzeitung vom 24. März 1918 war in einer namentlich nicht gekennzeichneten Glosse („man schreibt uns“) eine ironische Notiz zur Frage erschienen, ob der traditionell sich selbst über ein kriegerisch-männliches Selbstbild definierende Adel in Kriegszeiten dieses Rollenverständnis v.a. in frontfernen Kommanden auslebte.

Der Schreiber konstatierte einen wachsenden Anteil von adeligen Offizieren in den Kommanden, je weiter diese von der Front entfernt waren. Er leitete ein „allgemein gültiges soziologisches Gesetz“ ab: „Die kriegerische Betätigung der traditionellen Kriegerkaste wächst direkt proportional dem Sicherheitskoeffizienten.“

Diese kurze Notiz rief das Armeeoberkommando, selbst in größtmöglicher Frontentfernung angesiedelt, auf den Plan.

Mit einer genauen Aufstellung gefallener adeliger Offiziere versuchte man argumentativ, diesen „ungerechtfertigte(n) wie ungeschickte(n) Angriff hämischen Klassenhasses“ zu widerlegen.

„Der reisige Feudaladel“ (Glosse auf Seite 8)

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Bemerkung zum Artikel „Der reisige Feudaladel“ in der Arbeiterzeitung vom 24.3.1918 (Präs.Abt. Zl. 18.524/1918)

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Bemerkung zum Artikel „Der reisige Feudaladel“ in der Arbeiterzeitung vom 24.3.1918 (Präs.Abt. Zl. 47.490/1918)

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