1917 Isonzoschlachten

Zwar hatten die italienischen Truppen in den Schlachten an der Südwestfront gewaltige Verluste erlitten, doch ließ der italienische Generalstabschef Cadorna nicht ab davon, das nationale Ziel der „Befreiung“ Triests weiter zu verfolgen. Nach sechsmonatiger Vorbereitung setzte am 12. Mai 1917 als Eröffnung der 10. Isonzoschlacht ein 2 ½ Tage währendes Trommelfeuer ein, das auf 50 km Frontbreite die österreichisch-ungarischen Stellungen teilweise zerstörte. 2.200 Geschützen der Italiener standen 1400 Geschütze auf Seite der k.u.k. Truppen gegenüber. Auch sonst war der Angreifer in jeder Hinsicht zahlenmäßig überlegen, was schließlich zur Eroberung des taktisch wichtigen Berges Kuk  und einem Geländegewinn am südlichsten Flügel der Front führte. 

Die österreichisch-ungarische Verteidigung konnte sich auf ihre hervorragende Artillerie mit ausreichender Munition stützen, doch scharfe Munitionssparbefehle des Armeeoberkommandos ließen ahnen, dass auch hier der zunehmende Mangel bald fühlbarer werden würde. Um die Moral der Truppen zu heben wurde der k.u.k. 5. Armee von Kaiser Karl, der selbst die Front während der Schlacht besuchte, als Ehrentitel die Bezeichnung „Isonzoarmee“ verliehen. 

Die geringen Terraingewinne waren schwer erkauft, hatten die Italiener doch in der bis 5. Juni 1917 währenden Schlacht 36.000 Tote, 96.000 Verwundete und 27.000 Gefangene verloren, doch auch der Abwehrerfolg der Verteidiger kostete 7.300 Tote, 45.000 Verwundete und 23.400 Gefangene. 

Bereits am 20.8.1917 ließ Cadorna – nunmehr mit 2.400 gegen 1.434 Geschützen - seine Truppen wieder anrennen, womit die 11. Isonzoschlacht begonnen hatte. Den italienischen 51 Infanterie- und 2 ½ Kavalleriedivisionen standen in kaum wiederhergestellten oder nur mangelhaft ausgebauten Stellungen nur 20 ½, nach Heranführung von Verstärkungen 29 Divisionen gegenüber. Der österreichisch-ungarische Armeekommandant Boroević fand sich vollständig in die Verteidigung gedrängt, die noch in der 10. Isonzoschlacht so effektiven Gegenstöße mussten auf ein Minimum beschränkt werden. Boroević sah sich schließlich gezwungen, die Front am Plateau von Bainsizza beträchtlich zurückzunehmen, der größte Geländegewinn der Italiener seit der Eroberung von Görz. Damit war auch der heißumkämpfte Monte Santo verloren und nun bildeten die Positionen am Monte San Gabriele  sowie  äußersten Süden das Bergmassiv der Hermada die Eckpfeiler der Isonzofront. 

Der Ansturm der Italiener auf Monte San Gabriele und Hermada ließen die Schlacht auf des Messers Schneide stehen, als den Angreifern schließlich doch die Kräfte ausgingen. Dass abermals 40.000 Tote und 108.000 Verwundete geopfert worden waren, ohne das Ziel Triest zu erreichen, bedeutete für die Italiener zwar eine moralische Einbuße, doch der österreichisch-ungarischen Armeeführung kamen schwere Bedenken, ob ihre Streitkräfte überhaupt in der Lage sein würden, eine weitere Offensive abzuwehren, hatte man doch selber durch die Schlacht eine abermalige Einbuße von 10.000 Toten, 45.000 Verwundeten, 30.000 Vermissten erlitten. So fasste man den Entschluss, einer drohenden Katastrophe durch einen eigenen entlastenden Offensivstoß zuvorzukommen, was allerdings nur noch bei entsprechender Waffenhilfe durch den deutschen Verbündeten erfolgversprechend erschien.

Erfahrungen aus der 10. Isonzoschlacht

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