Mobilisierungsinstruktion

Das KPQ wurde ab dem 25. Juli 1914, dem Tag der Teilmobilmachung, von Oberst Maximilian von Hoen (1867-1940) in Wien aufgestellt. Als Grundlage diente die im Jahr 1909 erlassene Mobilisierungsinstruktion, in welcher Organisation und Wirkungskreis festgelegt wurden. Als Instrument der positiven Pressepolitik sollte das direkt dem Armeeoberkommando (AOK) unterstellte KPQ zur kontinuierlichen Nachrichtenversorgung für die Presse sowie diskret zu negativen pressepolitischen Aufgaben herangezogen werden. Die öffentliche Meinung sollte über die Grenzen hinaus beeinflusst und so der Ententepropaganda entgegengewirkt werden. Vorgesehen war einzig die "Aufnahme von Vertretern (…) der in- und ausländischen Presse", die überdies nur im Ausnahmefall wehrpflichtig sein sollten. An die Vertreter anderer Disziplinen wie Fotografen oder Maler war in den Instruktionen des Jahres 1909 noch nicht gedacht worden, wenngleich einige davon schon sehr bald auch im Rahmen des KPQ ihre Arbeit aufnehmen sollten.

Die Gesamtzahl der Korrespondentenstellen wurde zunächst auf 15 ausländische und 16 inländische (8 österreichische, 8 ungarische) festgelegt. Bei der Wahl der Berichterstatter sollten nur "vollkommen vertrauenswürdige Personen" in Frage kommen. In der Praxis wich man jedoch von den Richtlinien und Bestimmungen für die Organisation des Pressewesens in Kriegszeiten ab, z. B. in Bezug auf die Mitgliederzahl, den Aufnahmemodus oder die Voraussetzungen der Fronttauglichkeit. Der – wenn auch stark fluktuierende – Präsenzstand der Kriegsberichterstatter im KPQ wuchs bald weit über die vorgesehene Zahl hinaus, sodass die österreichische Gruppe 32, die ungarische 24 und die ausländische – darunter etwa Korrespondenten aus Deutschland, Italien, Schweden, der Schweiz, Spanien, den Niederlanden, Rumänien, Brasilien und den Vereinigten Staaten – sogar 48 Personen zählte.

Mobilisierungsinstruktion für das Kriegspressequartier

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