Felix Petyrek

Geboren 1892 in Brünn wuchs Petyrek seit seinem zweiten Lebensjahr in Wien auf. Ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Vater August Bernhard, der selbst als Chorleiter und Organist in Erscheinung trat. Als Student an der damaligen Musikakademie war Felix Petyrek unter anderem Klavierschüler von Godwosky und Sauer, Kompositionsunterricht erfolgte durch Franz Schreker. Ergänzende Studien betrafen Philosophie und Musikwissenschaft an der Universität Wien. 1915 eingezogen, begann er in einem Lager für russische Kriegsgefangene in der Südweststeiermark mit der Aufzeichnung von Volksliedern. Die Mitarbeit in der „Musikhistorischen Zentrale“ des Kriegsministeriums erfolgte aufgrund einer Empfehlung Petyreks durch den Volksliedforscher Raimund Zoder an Bernhard Paumgartner. 

Petyreks Laufbahn als Komponist begann nach Kriegsende. Er gehörte zu den Mitbegründern der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM), entfaltete eine rege Lehrtätigkeit u. a. in Berlin, Athen und Stuttgart (hier als Nachfolger von Wilhelm Kempff) und galt als Anwalt neuer Klaviermusik. Petyrek trat 1934 der NSDAP bei, wohl auch, um die drohende Stigmatisierung seiner stilistisch nicht eindimensional einzuordnenden Musik – er arbeitete mit freier Atonalität, Bi- und Polytonalität, integrierte volksmusikalische Einflüsse und experimentierte mit Chromatik -  zu  verhindern. 1945 an seinem damaligen Dienstort Leipzig entlassen kehrte er 1948 nach Wien zurück, wo er an der Musikakdemie unterrichtete und 1951 starb.

Militärlaufbahn Felix Petyrek

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