Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
26.11.1914
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
26.11.1914

3. Armee. Gruppe Hofmann im Allgemeinen unverändert. – Angriff auf feindliche Kräfte mit Artillerie bei Wolosianka beabsichtigt. – Feind räumte Tucholka und ging über Slawsko nicht vor. Von Gruppe Szurmay erreichte 76. I.Brig. Jenyesvolgy. Gleichzeitiger Angriff mit Detachement Guilleaume auf den Uzsoker Pass.

            9. Armee. Von 9. Armee ging der Südflügel der in Linie Ruziec-Widawa gestandenen kombinierten Division, ohne vom Feind gedrängt zu werden, nach Osnyjakow zurück. Diese Gruppe wird am 27.11. unter neuem Führer wieder auf das vom Feind besetzte Rusiec dirigiert. Beim Gros 9. Armee fast auf ganzer Front Zdunska Wola-Szodek-Aleksandrow-Zgierz-Strykow und nördlich davon Ruhe; gegenüber das Gros der russischen 5. Armee bei Sedziejewice-Lask und der russischen 2. Armee, XXIII, IX. s. und IV. Korps in Front Julianow, nördlich Łódź-Nowosolna. Russische Verfolgungsgruppe VI., I. Korps und sibirische Division im Raum Glowno – nördlich Brzeziny vermutet. Gros der russischen 1. Armee, V. und VI., sib., je eine Division des VI. und I. turkestanischen Korps, neuerdings südlich der Weichsel im Vorrücken gegen Gruppe Morgen, die eine zur Verstärkung bestimmte Division für den 27. erwartet. Nördlich der Weichsel scheint eine Division des russischen VI. Korps den Angriff der bis Gera-Baboszewo vorgerückten deutschen Grenzschutz Truppe südöstlich Plonsk zu erwarten. Auch bei Ciechanów verbliebene turkestanische Truppen sollen in südöstlicher Richtung zurückgehen.

            Woyrsch. Bei Gruppe Woyrsch Situation an der deutschen Front, wo die Garde Division durch Zuweisung von Landsturm Bataillon wieder auf den normalen Stand an Infanterie gebracht wurde, im Allgemeinen unverändert. Nachts wurde ein feindlicher Vorstoß gegen die Garde zurückgeworfen. Bei der 16. ITD nur Geplänkel; die 35. will Feind auf nächste Entfernung heran kommen lassen und schlagen. Bei IV. Korps an Front der 31. ITD Ruhe. Deutsche Garde Reservebrigade und 32. ITD kamen kämpfenderweise bis Struza, das Kavalleriekorps nördlich davon an die Sosnia heran.

            1. Armee. Bei 1. Armee fast an ganzer Front Ruhe. Zur Verhinderung eines eventuellen Vorstoßes gegen Bahn westlich Krakau bildet X. Korps Reserven am südlichen Flügel.

            4. Armee. Am Südflügel der 4. Armee ging die 6. KTD nach einem Gefechte bei Limanowa gegen Slopnice-Tymbark zurück, wohin die 11. KTD bereits heran gezogen wurde. Fmlt.Br. Nagy verzögerte hier das Vordingen des Feindes und ging zur Nächtigung nach Dobra zurück, um weiterhin die Defilen sw. dieses Ortes zu sperren. 10. KTD konnte Gegner bei Rajbrot nicht weiter aufhalten und ging bei Dobczyce über die Raba zurück. – Auch das XI. Korps und die Gruppe Oberst Brauner brachen das Gefecht ab und rückten in die vorbereitete Stellung Dobczyce-Gdow, östlich Niepolonice. In gleicher Höhe wurden nördlich der Weichsel die Gruppe Zritek und Roth unter Bildung von Reserven in eine nördlich Luborzyca verlaufende Stellung zurück genommen, während die Gruppe Arz, bei welcher Ruhe herrschte, in ihrer Aufstellung blieb. Auf feindlicher Seite hat das X. Korps der 3. Armee bei Opatowice die Weichsel überschritten, gelangt zum Einsatz in westlicher Richtung.

            3. Armee: Gruppe Pflanzer laut Meldung Op.Nr. 950. Gruppe Guilleaume wird Nagy-Rosztoka, die durch 3 Marschbataillone und Etappenbattaillon. verstärkte 76. L.I.Brig. Linie Navasköz-Patakófula – nö. Harczos halten. Gruppe Szurmay erreichte Nagypolány, Czirokaófalu-Takcsany und setzt Angriff auf Szinna fort. Gruppe Krautwald im Angriff auf Homonna, hat bereits Schanzen nw. des Ortes erstürmt; 1. KTD wird aus Raum nö. Göröginye, 5. LKTD mit einem Infanterie Detachement von Stropkózlyka in das Laborcza Tal vorstoßen. Beim VII. Korps Korpskommandant Nachmittag eingetroffen. In Front keine Veränderung; Gegner scheint von Mezölaborcz Kräfte nach Süden zu verschieben. Rechter Flügel III. Korps stark angegriffen; gegen lokalen Einbruch Gegenangriff im Zuge. IX. Korps, 5. und 4. KTD Lage unverändert. – Die im russischen Communiqué vom 25. angegebene Zahl von Gefangenen dürfte stark übertrieben sein, wenn auch die Gruppe GM. Dietrich (2 Baone 47, Jg. 7, 1 B/37 und 105. Lst. Brig.) in den Gefechten bis zum Rückzug auf die Höhen westlich Mezölaborcz große Verluste, auch an Gefangenen, hatte. Die Nachricht von der Gefangennahme eines Generals könnte sich auf GM. Raft, Kommandant der 2. Terr. Lst. Brig. beziehen, der am 24.11. schwer verwundet wurde und in Feindeshand gefallen sein dürfte.

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