Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
01.02.1915
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
1.2.1915

Früh erfahre ich; dass der mit 2 Bataillonen angesetzte Angriff der 40. Division auf die Höhe nordwestlich Wysocko nižne abgewiesen wurde. Ein Bataillon wurde zurück geworfen, das andere konnte sich auf 2 - 300 Schritt vom Gegner behaupten. Szurmay sagt mir, er habe nun die Absicht, in der Front nur festzuhalten und eine Umfassung vom linken Flügel zu versuchen. Diese Bewegung dürfte erst morgen beginnen können; hiezu würde der 66.I.Brig., die Bataillone auf Obyczki und Bycsok dann das auf Luszczeny dirigierte, weiters einige Bataillone der Gruppen Reserve unterstellt werden. - Ein Teil letzterer muss aber zurück bleiben, damit man die Passtraße unter allen Umständen halten könne. Gehe 9.30 Uhr weg von Hajasd auf den Uzsoker Pass, benütze dabei mehrere Abkürzungswege; auf dem einen bis an die Knie, ja, bis an die Hüfte im Schnee. An Sianki 12h. - Hier Nachricht, dass IR 68 beim Vorgehen auf 801 und 707 unter schwersten Verlusten zurück geworfen wurde. Die Mannschaft ist total erschöpft, und zwar derart, dass sie nicht einmal, ihre Menage holt. (Stand der Bataillone 50, 130, 300 Mann). - Habe den bestimmten Eindruck, dass hier nur sehr langsam operiert werden kann; zuerst gründliche Retablierung in den gewonnenen Stellungen nötig. - Nach 2h wandere ich wieder talwärts. Zeitweise heftiges Feuer schwerer Artillerie. Nach einer Rast ½5 an Hajasd. Meldung bei Szurmay. Dieser ist ziemlich zuversichtlich gestimmt, pflichtet aber meiner Bemerkung über dringende Notwendigkeit besserer Ausrüstung für den Gebirgskrieg bei; ebenso der Anschauung, dass in den Operationen gebremst werden müsse. 6h Abfahrt Hajasd, gegen 9h nach glatter Fahrt an Ungvár. Im Hotel kein Quartier; Pallavicini bringt uns beim Obergespan, Graf Szterenyi unter. Nach 3 Tagen Schlafsack wieder ein Bettchen.

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