Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
12.06.1915
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
12.6.1915

Es geht oben und unten andauernd gut. Am Ende der 3. Kriegswoche lassen die italienischen Operationen einen einheitlichen, festen Willen der Obersten Heeresleitung noch nicht erkennen. Die bisherigen Vorstöße dürften eher der Initiative der Armee- und Korpsführer entsprungen sein, die unsere Maßnahmen erkunden und günstige Bedingungen für eine allgemeine Aktion schaffen wollen. - Fasse heute die Idee, eine Denkschrift über die künftigen Operationen gegen Italien zu fabrizieren.

Spreche Vormittag Tantiloff, der mit einem spanischen Offizier an die Front geht. Gewiss ein gutes Zeichen für unser Verhältnis zu Bulgarien. Er kann noch immer nur schlecht Deutsch; wir: sprechen daher die jetzt verpönte, aber doch so süße Sprache Dantes. Er meint von der Kriegführung der Italiener „Chi va sano, va lontano." -

Nun scheinen sie aber nicht „lontano" zu kommen. In der vergangenen Nacht wurde wieder ein Angriff auf den Brückenkopf von Tolmein abgeschlagen. Die feindlichen, leider aber auch die eigenen Verluste beim schließlichen für uns erfolgreichen Kampf bei Plava waren schwer. Überhaupt haben die Kämpfe am Isonzo bereits ernsten Charakter. -

Oben geht es gut. Bei der 11. Armee angeblich 10.000 Gefangene.

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