Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
05.09.1915
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
5.9.1915

Unten Ruhe. Sehr erfreulich ist die Standesmeldung über die Südwestfront. Wir haben nun einschließlich der Marschformationen 305.000 Gewehre (davon rund 60.000 Marschformationen, zum Teil ausgebildete, zum Teil unausgebildete), also nicht mehr viel weniger als im Norden. -

Nachmittags ist Falkenhayn hier; er bleibt recht lange. Es handelt sich wohl um Bulgarien. Falkenhayn bezeichnete schon in seinem letzten Telegramm einen Aufschub dieser Angelegenheit als unverantwortlich (wohl wegen der schwierigen Lage der Türkei, der zweideutigen Haltung Rumäniens und dem Hochdruck, mit dem die Entente arbeitet). - Bei meinem Abendspaziergang - ich habe Inspektion) treffe ich den Marschall mit Gefolge in den Anlagen; er spricht mit mir über Italien, speziell über unsere Stände. - Die Nachtmeldung der 4. Armee lässt erkennen, dass es bei Rowno nach wie vor nicht weitergeht. Nun begibt sich morgen mittags das 4. AK. nach Luck, um auf den für übermorgen nach Rast und Umgruppierung beabsichtigten Angriff des X. und XIV. Korps selbst persönlich Einfluss zu nehmen. Abends spricht Christophori schon von Verstärkungen durch Kräfte des südwestlichen Kriegsschauplatzes. Ich bin natürlich entschieden dagegen. Für eine großzügige Aktion alles, für diese Wurstlerei nichts. Es wäre das einzig Richtige, jetzt in Ostgalizien und Wolhynien Ruhe zu geben und unsere Kräfte zu schonen. Führen können wir nicht.

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