Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
07.12.1915
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
7.12.1915

Noch immer die verfluchte Influenza. Da ist man wirklich zu gar nichts. - Der Tag lässt sich ruhig an. Jedoch schon die Abendmeldung zeigt; dass das Geschützfeuer an der Görzer- und Plateaufront wieder lebhafter wird. Laut Nachtmeldung geht es am M.S.Michele schon wieder los. Nachmittag brach der Feind in dichten Massen gegen den Berg vor. Nur am Nordhang dringt er in einer Ausdehnung von 3 – 400 Schritt in unseren Graben ein. 5 Uhr wirft ihn ein Gegenangriff wieder hinaus. Weitere Angriffsversuche wurden abgewiesen. Feind erlitt sehr starke Verluste. - Sonst nichts Neues. Jakobich von russischer Front zurückgekommen, hat aber wenig gesehen, da er den größten Teil seiner Reise auf der Bahn saß. Alles schimpft über die elenden Zustände auf den Bahnen. Ich habe gestern mit Ratzenhofer über die betreffenden Verhältnisse im Südwesten gesprochen und ihm empfohlen, sich besonders die Ausladestellen im Raum Trient – Bozen, dann die Verhältnisse für Truppenablösungen im Görzischen, schließlich die Disposition auf den Bahnen anzusehen. - Gabriel hat sehr Interessantes über die Etappeneinrichtungen der 5. Armee berichtet; hoffentlich wird auch Besserung geschaffen, speziell in der Pardonierung und Schonung ist dies dringend. - Sonst nichts Neues; Kless wurde unfreiwillig Zeuge eines Rendezvous zwischen Metzger und Luxi. Diese Sache ist bereits Allgemeingespräch. - Meine Influenza dauert an; heute im Bettchen entscheidenden Angriff mit Limonade und Aspirin.

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