Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
18.12.1915
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
18.12.1915

An der Front laut Mittagsmeldung nichts Neues. Mehrere gelungene kleinere Unternehmungen; diese werden jetzt immer häufiger. Vom Kommando der Südwestfront liegt eine Bitte um die Beihilfe für den Angriff auf die Tagliamentolinie vor; wir werden sie ausfolgen, damit man dort nur in dem Glauben an eine solche Offensive bleibt. - Nachmittag schreibe ich die Zuschrift an Falkenhayn ins Reine; da sie durch Kurier nach Berlin überbracht werden soll, nütze ich die Gelegenheit, selbst zu fahren. Vor der Fahrt begegne ich Conrad auf der Stiege, melde mich ab und frage, ob er Befehle für mich hat. Er meint, die üblichen Grüße, wenn ich jemand sehen sollte; auch an Falkenhayn; „dem meint er, möchte ich zwar lieber etwas anderes schicken!“ Solltest Du aber Moltke sehen, den lasse ich herzlich, ganz besonders herzlich grüßen“. Bezeichnend für die Beziehungen zwischen Conrad und Falkenhayn. Und schließlich sagt er noch lachend, „also schau, dass die Offensive gegen Italien gemacht wird.“ – Abfahrt gegen 8 Uhr abends, Ankunft Berlin.

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