Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
05.02.1916
Wählen Sie aus:
Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
5.2.1916

Früh sagt mir Pflug, General ziehe sich mit dem Artilleriezuschub. Wir einigen uns, dass die B-Batterien (es sind übrigens nur 2), dann die in Wien fertig werdenden und jene der Südwestfront vorangeschoben werden. Bezüglich dieser Batterien aber müssen wir energisch bohren!

Vormittag Besprechungen mit den Quartiermeister Schreiben und Lancierung einer Nachricht in der Presse mit Zensurstrichen, um die Idee einer Isonzoffensive glaubhaft zu machen.

Mittags klagt mir Metzger, er könne beim Chef nicht vorkommen; dieser habe nie Zeit, komme mittags erst um 12, abends um 8 Uhr und wird dann von allen möglichen Leuten mit Nebensächlichkeiten überlaufen. Die Gesellschaft nehme ihn auch schon zuviel in Anspruch; man werde noch den Krieg einstellen müssen.

Beim Mittagsrapport wird alles genehmigt; morgen Früh gehen die Befehle mit Kurier an die Südwestfront. Nachmittags Besprechung mit Ratzenhofer; dann schicke ich Kless in die Qu.Abt., wo Besprechung mit Ziller, der heute 4 Uhr nachm. ankam und morgen abends abgehen soll.

Nach der Standesmeldung über den 1.2. haben die Armeen der Südwestfront (Marschformationen in Klammer): Tirol 102 (8), 10. Armee. 69 (16), 5. Armee 104 (42); zusammen rund 275 (+ 65) = 340 (alles in Tausendern). Die Nordostfront hat jetzt einen Stand von 550.000 Gewehren!

X
Tablet drehen