Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
24.05.1916
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
24.5.1916

Vormittags Meldung bei Marschall, bedanken für Dekoration und Glückwünsche, außerordentlich gnädig; auch Herberstein sagt mir, Marschall habe seine Freude in besonderer Wärme geäußert. Spricht vielleicht 10 Minuten mit mir und stellt eine Menge Fragen über Lage; verfehle nicht, meine größte Zuversicht in einen entscheidenden Sieg über das ganze italienische Heer auszusprechen. - Mittags nach Meldungen: XXI. Angriff auf stark besetzte Höhenstellung Corni Zugna - C.Mezzana muß erst durch Artillerie gründlich vorbereitet werden. VIII. musste Angriff auf Pasubio (Oberst Škvor) wegen 2 m tiefen Schnee einstellen, will nun über Lissa umfassend vorgehen. - XX. besetzte Gamondarücken und wies auf Tonezzaplatte 3 feindliche Gegenangriffe ab; habe den Eindruck, Dass hier heute ein größerer Angriff losgehen wird, da auch von einer Artillerie Unterstützung durch Batterien des III. Korps die Rede ist. - 3. Armee: III. Der Feind ist auf die Höhen südlich und östlich des Val d'Assa zurückgegangen. 22. mit Vortruppe an der Straße Castolleto - Roano, mit Hauptkraft sw. M. Verena. Panzerwerk Campolongo durch unser Feuer ganz zerstört. - 28. mit Hauptkraft in Linie Mga. Pusterle - M.Paradiso; Kempel - Det. nahm Cra. Trentin und ist im Vorgehen gegen feindlichen Nordflügel. XVII.: 18 ITD besetzte Rücken Borgo - Salubio und bereitet Angriff auf C.Cista vor. Calamentodetachement hat auch etwas Raum gewonnen. - Sonst nichts Besonderes. - Mein Eindruck ist; XX. dürfte bald Arsiero nehmen; III. den Feind östlich des Assatales zu weiterem Rückzug zwingen und dann von Norden her gegen Asiago vorgehen. Haben wir einmal auf dem Südufer der Posina Fuß gefasst, so sind wir auch schon in ein paar Tagen in der Ebene! -

Beute an Geschützen wächst ins Unglaubliche: Heute in Summe bereits 251, dabei werden beim III.Korps noch immer welche gefunden! - Nach der Abendmeldung ist die Lage bei der 11. Armee im allgemeinen unverändert. Der Angriff der LSchDiv. auf die Höhenstellungen Coni - Zugna - C.di Mezzana wurde wegen ungünstiger Witterung verschoben. Zwischen der Pasubio Gruppe und dem Westflügel des XX. Korps steht. die 18. GBrig. in der. Linie Pt. del Ometto und C.Lombre. (Abends kommt ein Telegramm des HGK. das besagt: Wie aus heutiger Meldung ersichtlich, ist ein Stillstand in der Offensive der 11. Armee infolge schlechter Witterung und der Notwendigkeit, die schwere Artillerie vorzuziehen, eingetreten. Um Cadorna von Heranziehung zu starker Kräfte gegen Südtirol abzuhalten, könnte man in der einen oder anderen Schweizer Zeitung, das Gerücht lancieren, dass unsere Verluste doch sehr schwer sind und unsere Offensive kaum mehr die Kraft haben dürfte, durchzudringen.) Dieses Telegramm spricht merkwürdigerweise von einem Stillstand in der Offensive der 11. Armee. Dergleichen ist aus den Situationsmeldungen nicht zu ersehen. Dort ist vielmehr nur von einem Verschieben des Angriffes infolge schlechten Wetters, das sich ja morgen ändern kann, die Rede. Bespreche das abends mit Metzger und betone gleich, dass das Lancieren von unseren Verlusten etwas ganz unmögliches ist. Eine derartige Nachricht würde die Stimmung in Italien wieder heben und auch auf unser Hinterland ungünstig wirken, wo ohnedies schon wieder Gerüchte über schwere Verluste unsererseits verbreitet sind. Tatsächlich haben bis 23.5. nachmittags von beiden Armeen etwa 8600 Mann die Verwundetensammelstationen passiert. - Von 3. Armee III. 22.ITD Kempelgruppe eroberte unter großen Geländeschwierigkeiten die Höhen südlich des M.Kempel bis 1949 und 2003.

Asiago brennt. Unsere Angriffsbatterien werden beim Werk Verena in Stellung gebracht. XVII. Wossala beginnt Wirkungsfeuer gegen Civaron. Nordflügel in Castelnuovo. Gros der 18 unverändert; ein Bataillon im Vorgehen gegen Samone. C.Cista durch Landsturm in Besitz genommen. 2. GBrig. in Levico dem III. Korps unterstellt - I. Korps tritt heute nachmittags den Marsch an. Mit Tȇten erreichen: 34. Vattaro, 43. Pergine, 10. Gardolo. - Bei 10. und 5. Armee geringe Gefechtstätigkeit, unsichtiges Wetter.

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