Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
03.08.1916
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
3.8.1916

Fahrt vom XX.Korps nach Palazzo di Parisa. Interessant erzählt Günste: Am 17.April hatte er schriftlich niedergelegt, dass der Angriff beginnen könne. Von dieser Zeit an ließ ihn Pichler nicht mehr hinaus. Auch Waldstätten sei derselben Ansicht gewesen; die diesbezüglichen Schriftstücke erliegen in den Akten des 11. AK. Günste deutet mir auch an, es hätten da psychologische Momente beim Entschluss mitgespielt, den Angriff aufzuschieben: Und zwar die Meinung, Günste und Waldstätten hätten sich besprochen gehabt, und die Besorgnis, von jemanden untergekriegt zu werden. Dankl und Pichler seien nie draußen gewesen und zwar immer mit der Begründung, dass sie jeden Stein in Tirol kennen (nach meiner Ansicht eine Phrase, weil man sich die Dinge immer unter bestimmten Gesichtspunkten anschauen muss und weil es sich ja auch um die Fühlungnahme mit den verschiedenen Kommandanten und mit der Truppe handelt).

Fahrt zur 3.ITD (Baito Casalena), hier kein Aufenthalt, sondern gleich P.della Vena, Tonezzaspitze. Neue Straße auf den Paß im Bau, dürfte in 3 Wochen fertig sein, dann soll ein 30,5 cm Mörser dorthin kommen. Nördlich der Tonezzaspitze ein Saumweg im Bau; darunter Sprengungen für eine Autostraße. - Eine von den Italienern gesprengte Kaverne auf Tonezza soll ein weittragendes Geschütz erhalten. - Von Tonezza recht gute Aussicht trotz ziemlich viel Dunst. Mein Eindruck über Cimone von oben: Wenn Italiener starke Artillerie entwickeln, wird Nachschub und Heranführung von Verstärkungen in die Stellung sehr schwierig sein. -

6h15 von 3.ITD nach Werk Campomolon. Am Weg sehr ungeschickt angelegte italienische Stellungen (Steinschlag von rückwärts!). Dann Werk. Offener Batterieraum. Neues eigenes Werk wird begonnen. Am Rückweg bei 15. Brig. (Verdross, Maraus). Abends bei 3.1TD. Horsetzky sagt, er habe die Überzeugung, dass der Cimone gehalten werden kann; in etwa 14 Tagen werde die absolute Sicherheit bestehen. Rückwärtige Stellung würde ebenso starke Kräfte erfordern. (Zusammenhängende Besetzung notwendig, während jetzt sehr schütter wegen Unzugänglichkeit des Terrains). Überfall auf Kopf geplant; überdies Sprengung, die etwa 14 Tage dauern dürfte.

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