Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
25.10.1916
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
25.10.1916

Vormittags Besichtigung der ganzen Stellung des Bataillons 23 mit Oberst Raday. Wiederholt Artilleriefeuer. Am rechten Flügel sitzen wir auch eine Zeitlang in einem Unterstand. Raday sehr nett; geht auch viel nach vorne. Hierüber scheinen überhaupt strenge Befehle zu bestehen. Während Besichtigung anfangs noch Nebel, Gottlob in dem unangenehmsten Stück am linken Flügel des Baons 23, der von den russischen Maschinengewehren flankiert werden kann. Dann schönes, zuletzt prachtvolles Wetter. Dementsprechend nimmt auch die Artillerietätigkeit beiderseits zu. Feindliche Artillerie beschießt mehrere Abschnitte unserer Stellungen und auch die Täler rechts der zum Baon. 23 hinziehenden Furche. Einige Schrapnells kamen sogar dem Kommando verdächtig nahe. Nachmittags besichtige ich die in unserer Nähe stehende Gebirgsbatterie und den Aussichtspunkt in ihrer Nähe. Vorher stelle ich Einvernehmen mit dem Artilleriekommandanten, Hauptmann Furch her. - Dann schaue ich mir noch den Fortschritt im Bau unserer neuen Straße und des Bades an. Jedenfalls heute genug gelaufen. Vermute übrigens, dass die nächsten Tage, wenn das Wetter schön bleibt, etwas bewegter werden. Auffallend ist, dass sich Russe näher gegen den Botosul heranschiebt. Der von mir gewählte neue Standpunkt des Kommandos dürfte recht zweckmäßig sein; vermute, dass wir hier demnächst Feuer bekommen. Erreichbar sind wir zweifellos; eine Granate fiel übrigens, ohne zu explodieren 10X von meiner Tür ein - so hat mir Scholz erzählt.

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