Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
24.11.1916
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
24.11.1916

9-10 Uhr vormittags Gottesdienst und Eidesleistung. Marschall und Conrad anwesend. Auf meine neuerliche Anfrage, ob der Marschall Erzherzog Eugen die ganze Südwestfront übernehmen werde, sagt mir Metzger, dass davon keine Rede sei.

Nach wie vor beschäftigt mich die Stärke der italienischen Artillerie. Wir haben von allen Frontteilen Meldung abverlangt, wie viele Geschütze gegenüber stehen oder vermutet werden. Nach diesen Meldungen ergäbe sich, unsere Artillerie mit vollem Stand gerechnet, folgendes Verhältnis: Eigene Geschütze, (feindliche Geschütze in Klammer):

 

 5.Armee

 1017

 Mit den aus Tirol kommenden 1038  (1183)

 

 10.Armee

 286

 (363)

 2525 (3105)

 Heeresgruppe

 1222

 Ohne die abzugebenden 1201 (1559)

 

 

 

Nach den uns bekannten organisatorischen Daten (4 Armeen à 18, 19 Korps à 68, 45 Divisionen à 30, 12 Alpini Gruppen à 22, 141 Batterien der Festungsartillerie à durchschnittlich 3 Geschütze) resultiert eine Summe von rund 3400 Geschützen. Es ist daher zu vermuten, dass die italienische Artillerie an der Isonzofront wesentlich stärker ist.

Nach Abendmeldungen auch heute bei 5. Armee nur normale Artillerietätigkeit. Die Verschiebungen der Italiener (Alpini und Artillerie von der Hochfläche der 7 Gemeinden; Raum Tolmein ins Görzische) deuten eher darauf hin, dass der Angriff noch nicht unmittelbar bevorsteht. - 17 eigene Flugzeuge griffen Bahnhof und Lager von Primolano an, 1200 kg Bomben mit gutem Erfolg abgeworfen.

Die Operationen gegen Rumänien gehen plangemäß und sehr gut weiter. Der Donauübergang Mackensens stößt auf geringen Widerstand. Die deutschen Divisionen, die westlich des Alt operierten, haben gegen den Fluss abgeschwenkt und stehen bereits dicht daran; am Südflügel hat ihre Kavallerie ihn bereits überschritten.

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