Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
20.01.1917
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
20.1.1917

Die vom Chef verlangte Kräftezusammenstellung hat für die Südwestfront folgendes Bild ergeben:

Die kleinen Zahlen bedeuten leichte (bis 10 cm), mittlere (bis 18 cm), schwere (bis 28 cm) und schwerste Geschütze. Eigene Marschformationen (nach Standesmeldungen vom 15/1. 75.600 Mann) sind nicht eingerechnet. Beim Feind 800 Gewehre pro Bataillon gerechnet, 120 pro Eskadron. Eigene Geschütze: Alle eingerechnet (Mobile, Beute-, LFA u.s.w.) ; feindliche nach Evidenz der Nachrichten Abteilung.

Heute Haus und Holtzendorff hier. Man sagt, es gilt, unseren Kaiser für den rücksichtslosen U - Boot Krieg zu stimmen; beim Deutschen Kaiser sei dies bereits gelungen.

Auch heute ganzen Tag Arbeit. Nachmittag Mitzchen zum ersten Mal in diesem Krieg zu Besuch. - Abends Besprechungen mit Haberl und Pflug. Ich schlage Metzger vor, die Frage der Artilleriebeistellung in der Denkschrift nur im Allgemeinen zu berühren, das Weitere aber erst nach Sondierung der Deutschen zu beantragen.

Abends beim Referat hört Glaise einiges über unsere Pläne; er fragt dann Fischer, große Denkschrift in Arbeit. Recht unangenehm, muss ihm strengstes Schweigen auferlegen. Natürlich wird es aber nicht geheim bleiben, dass ich nach Pless fahre. Von verschiedenen Seiten hört man, dass die Deutschen dem Gedanken einer Offensive gegen Italien sympathisch gegenüber stehen.

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