Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
04.03.1918
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
4.3.1918

Es schneit lustig weiter; das heißt eigentlich ist das sehr traurig. Aus mehrfachen Gründen: Kohlenkrise, Eisenbahn, Holzmangel in den Stellungen, Arbeitermangel u.s.w. Infolge der Offensivbefehle des 11.AKs. sind wir heuer doch auf den Winter weniger eingerichtet. Auch der fortwährende Wechsel der Truppe hat nicht gut getan.

Nachmittags Besichtigung des Bataillons I/KJ4, Hauptmann Tartler. (4. Fontani, MG Mezzomonte di sa, 1.3 di sotto, 2. Molino).

Das AOK hat in der bedrohlichen Verpflegslage der Armee im Feld folgende Maßnahmen getroffen: deutsche Aushilfe von 3.000 Waggons Mehl in Tagesraten von 50 Wagen; Betreibung der Einlieferungen aus Ungarn (Mehllieferungen sollen auf 300 Waggons täglich gebracht werden, wegen Ansammlung einer Mehlreserve), Übereinkommen mit der DOHL bezüglich Ausnützung der überschüssigen Lebensmittel aus der Ukraine (im Verhältnis 1:1, bis 31.5. aber Vorlieferung 2:1). Trotz aller Maßnahmen Besserung der Brotproduktion unmöglich.

Gegen Mitternacht werde ich durch ein Dienststück der 10. Armee geweckt. Man ist bei der Heeresgruppe wegen der Pasubio„aktion“ (?) nervös geworden und fordert, daß mit allem Nachdruck auf Beschleunigung hingewirkt wird. Als ob dies überhaupt möglich wäre!

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