Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
20.06.1918
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
20.6.1918

Die gestrige Besserung des Wetters war nur ganz vorübergehend. Heute regnete es schon wieder ununterbrochen. Dadurch dürfte die Lage an der Piave bald kritisch werden. Der italienische Bericht vom 18.6. und Andeutungen über die Absichten der Franzosen lassen kaum einen Zweifel übrig, dass der Feind diese Situation erkannt hat. Geht es aber dort schief, so sind in unserem Hinterland die ernstesten Folgen zu besorgen, Werde froh sein, wenn Mitzchen in Walsberg ist; denn in Wien kann es jeden Augenblick losgehen. - Von der Armee eine „Nase“ oder richtiger Belehrung, weil bei uns die letzten Unternehmungen nicht geglückt sind. Dies gibt Veranlassung zu sagen, wie das Korpskommando über Unternehmungen denkt. (Nichts mit unzulänglichen Mitteln, starke Artillerie und Kampfmittel Vorbereitung).

An der Piave anscheinend sehr harte Kämpfe, bei denen unsere Truppen aber bisher durchgehalten haben. Besonders am Montello muss unsere Lage sehr schwierig sein, dort sind 4 Divisionen auf engem Raum im Kampf, dahinter der reißende Torrente mit den zumeist unterbrochenen Brücken.

In den Zeitungen große Aufschriften: „Nichteintreffen der Mehllieferungen aus Deutschland“ -. und dementsprechende Artikel; anscheinend soll jetzt wieder gegen Deutschland Stimmung gemacht werden. Man spricht auch von einem Ministerium Beck!

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