Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
25.10.1918
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
25.10.1918

Vormittags referiert Exzellenz Elmar über die Desertionen beim IR.35. Er steht dafür ein, dass die Ordnung auch dann aufrecht erhalten bleibt, wenn man dem betreffenden Bataillon die Munition nicht abnimmt. KK. stimmt zu. - Nachmittags (4 Uhr) teilt mir General Domaschnian telefonisch mit, bei der 11. Armee hätte die 27., 50. und die 38. HID. in aller „krassester“ Form erklärt, dass sie nicht weiter kämpfen: sondern ihre Heimat schützen und dorthin verlegt werden wollen. Das HGK. hat der 10.Armee befohlen, was möglich ist, zusammen zu raffen. (HGKdt. ist Kövess, weil Erzherzog Josef schon nach Ungarn abgegangen ist.) Domaschnian fragt mich, ob es nicht möglich sei, das Regiment 111 in den Raum Chiesa – Nosellari - Carbonare zu verlegen, sodass es in einem Tagesmarsch in der Sugana sein könne. Ohne weiteres sage ich; nur mit Rücksicht auf den Zustand des Regimentes ohne Überstürzung. Die weitere Frage, ob wir nicht unsere Standschützen für andere Verwendung abgeben können, muss ich mit Rücksicht auf die Stimmung bei diesem Bataillon und die schon in Durchführung begriffenen Befehle, verneinen. - Bei der Isa hat ein Regiment (GSR 2, Laibach?) gemeutert, wurde aber durch andere Truppen niedergezwungen. Im Allgemeinen scheint unsere Front der 11. Armee und der angegriffenen Teile der HG. Boroević gehalten zu haben. 11 Uhr nachts teilt mir Djurič, wieder telefonisch, mit, dass die Situation beim XIII. Korps, wo die beiden Divisionen nicht mehr mittun wollen, sehr ernst beurteilt wird und dass daher das AK. angewiesen wurde, noch weitere, möglichst starke Kräfte zur Ablösung der beiden Divisionen bereitzustellen. Auf die Frage, was wir an verlässlichen, deutschen Truppen leisten können, sage ich zunächst nur das hier befindliche Bataillon KJg 4; das nächste Bataillon dieses Regimentes erst in einigen Tagen, etwa am 30. Hingegen stünden 1 Bataillon 75, eventuell auch das Sturmbataillon 19 sogleich zur Verfügung. Djurič teilt weiter mit, man müsse mit einem Zurückströmen der ganzen Front selbst bis Pergine rechnen. Ich schneide das Weitertelefonieren ab und entschließe mich, zur Orientierung selbst sogleich zum 11. und 10. AK. zu fahren.

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