Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
11.06.1915
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
11.6.1915

Das Ereignis des Tages ist: Zaleszczyki genommen. Morgen beginnt der neue große Angriff. Es wird sich nun darum handeln, ob und wie weit man dem Feind im Falle eines Erfolges nachgehen soll. Ich bin dafür, als nächstes Operationsziel die Gewinnung der Weichsellinie Iwanie - Warschau zu betrachten, und sodann diese und den San Dnjester mit allen modernen Mitteln zu befestigen. Damit ist das wesentlichste Kriegsziel erreicht. Nur bei besonders günstigem Ausgang der kommenden Schlacht ließe es sich rechtfertigen, aus politischen Gründen noch Lemberg zu nehmen; ansonsten hielte ich es für zweckmäßiger, sich auf südlichen Gegner zu werfen, das heißt vor allem den Italienern einen Vernichtungsschlag, der in 4 Wochen nach beendetem Aufmarsch gelungen sein kann, zu versetzen. - Bespreche heute bereits mit Pflug die artilleristische Vorbereitung eines Angriffes von den Plateaus ausgehend gegen den Rücken der feindlichen Hauptmacht: Diese Sache, das heißt, die artilleristische Vorbereitung, ließe sich in etwa 1 Woche machen. Und die Bahn bringt doch 60 - 100 Achser! Schitler heute nach Wien gefahren, um Angriffs- und sonstige Behelfe zu holen. -

Auf meinem Kriegsschauplatz wenig Neues; der Feind versuchte nur, kleinere Vorstöße und wurde überall abgewiesen. Las ein Telegramm von Erzherzog Karl an Friedrich mit, das von guter Stimmung und Zuversicht bei Eugen berichtet. Auch Franz erzählt mir nur das Beste; unsere Truppen sind zu rauflustig! - Erreiche heute, dass nun auch TKJ 4 nach Tiro1 abgeht und dort retabliert und mit seinem Marschbataillon vereinigt wird. -

Vm. Tisza hier.

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