Das Portrait zeigt den langjährigen militärischen Berater Kaiser Franz Josephs, Generaladjutant und Chef der Militärkanzlei Seiner Majestät des Kaisers und Königs, Feldzeugmeister Arthur Freiherr von Bolfras von Ahnenburg. 

Arthur Heinrich Freiherr von Bolfras (von Ahnenburg), geboren am 16. April 1838 in Sachsenhausen, Frankfurt am Main; gestorben am 19. Dezember 1922 in Baden bei Wien, Absolvent der Theresianischen Militärakademie zu Wiener Neustadt (1858) und der Kriegsschule in Wien (1862), durchlief die Laufbahn eines Generalstabsoffiziers, fungierte als Generalstabschef des XIV. Korps (1883-1887) sowie als Kommandant der 3. und 48. Infanterie-Brigade (1887, 1888). 

Kaiser Franz Joseph betraute ihn am 1. März 1889 – zugleich mit der Ernennung zum Generalmajor – mit der Leitung der Militärkanzlei und ernannte ihn am 14. Mai 1889 definitiv zum Vorstand der Militärkanzlei und Generaladjutanten. Beide Ämter hatte er nahezu drei Jahrzehnte inne. 

Die meisten Angelegenheiten, die an den Kaiser und König als Obersten Kriegsherrn berichtet wurden oder von ihm zu entscheiden waren, gingen über Bolfras‘ Schreibtisch, insbesondere höhere Militär-Personalangelegenheiten sowie zentrale Fragen militärischen und militärpolitischen Inhalts. 

Bolfras war von Franz Joseph in dieser Vertrauensstellung hoch geschätzt, weniger vom Thronfolger Franz Ferdinand oder von Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen behielt der alte Kaiser seinen alten Generaladjutanten bis zuletzt in seinem Amt.  

Im Jahre 1891 wurde Bolfras zum Geheimen Rat ernannt und zum Feldmarschallleutnant befördert, 1898 avancierte er zum Feldzeugmeister und wurde 1900 Inhaber des k. u. k. Infanterieregiments Nr. 84. 1904 in den Freiherrenstand erhoben, legte er das Prädikat „von Ahnenburg“ ab, 1908 wurde seine Chargenbezeichnung von Feldzeugmeister in General der Infanterie geändert. 1916 zum Generaloberst befördert, wurde er am 5. Jänner 1917 von Kaiser Karl in den Ruhestand versetzt und auf Lebenszeit zum Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates berufen.