Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
02.03.1918
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
2.3.1918

Vormittag absolvieren wir bei starkem Schneefall das gestern vorgemerkte Programm. In den Spitälern sieht man das ganze Elend des Krieges; die armen alten Bosniaken und die russischen Kriegsgefangenen sind ganz verhungert und schauen aus, als ob sie in den Sarg gelegt werden sollten. - Auch die Kaiserjäger haben schon sehr viel alte Leute und auch einen guten Prozentsatz Tschechen; jedenfalls sind die Standschützen und Freiwilligen Schützen, wenn man von den Offizieren absieht, wesentlich besser. Wie immer bei Beginn des Monates sehr viel Schreibgeschäfte. - Am Pasubio sind drei „Südtiroler“ durchgegangen; sie haben zweifellos unsere Minierarbeiten und wohl auch den Zeitpunkt der Sprengung verraten; es bleibt jetzt nichts übrig, als mit Hochdruck weiterzuarbeiten. Interessant für unsere Verhältnisse ist es auch, daß wir in Leutnant Luik, wie sich nun herausstellt, wahrscheinlich einen Erzirrendentisten zugewiesen bekamen - als Dolmetsch!

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