Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
29.04.1918
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
29.4.1918

½ 7 Uhr früh von Folgaria bei andauerndem elenden Wetter Fahrt bis zum Venapass, dann Begehung des ganzen Cimone. Zuerst einige Batterien, dann West und Süd, schließlich Ost auf Süd werden wir vom Minen- und Artilleriefeuer erwischt, müssen sprungartig weiterkommen; dabei zerrt sich Exzellenz eine Sehne. Mit bewunderungswürdiger Energie erträgt er aber die Schmerzen, immerhin müssen wir unser Programm wesentlich abkürzen. Mindestens 5 Mal bis auf die Haut nass geworden; Rückkehr in einem unbeschreiblichen Zustand ½7 Uhr abends. - Finde wieder einen Befehl über Artillerie Verschiebungen vor, den ich bald angehen muss; Radda hat brav gearbeitet. Bin übrigens froh, wieder daheim zu sein, nicht wegen des Wetters, aber wegen des Schießens. Bin aufrichtig genug zu sagen, dass das eine unangenehme Sache ist, wenn man ein Mitzchen und einen Putzi zu Hause, ein Leben - oder doch ein halbes oder Drittel - vor sich hat. Aber - mein Tagebuch wird furchtbar unsachlich!

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