Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
24.03.1917
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
24.3.1917

Früh mache ich in den Kästen Ordnung. Mein Nachfolger soll nichts zu klagen haben. Auch die Registratur wird mir bestätigen müssen, dass alles erledigt und in Ordnung ist.

Heute früh ein Telegramm Ludendorffs dass er statt den von uns vorgeschlagenen 2 Jäger Bataillonen (17. und 25.) ein deutsches Jägerbataillon zur 7. Armee führen wird und dass uns daher diese Bataillone für den italienischen Kriegsschauplatz, wie ursprünglich bestimmt, zur Verfügung stehen. Dieses Detail ist interessant. Ich habe das Waldstätten vorausgesagt. Wir müssen eine gerade Linie verfolgen; es geht nicht, dass man etwas zuerst als unbedingt notwendig darstellt und dann plötzlich davon abkommt. Diesmal wurde den Deutschen eine Gelegenheit gegeben, von den Bedürfnissen des italienischen. Kriegsschauplatzes mehr zu verstehen als wir.

Nachmittags 3 Uhr Erzherzog Eugen bei Exzellenz Arz. Erfahre nichts über den Gegenstand der Besprechung. Erfahre ja jetzt überhaupt nichts mehr… - Nur das erfuhr ich, dass Schilhawsky bereits einberufen ist und in ungefähr einer Woche eintreffen dürfte. Also im ganzen noch etwa 3 Wochen „da sein“ . - Abends sage ich auch Becher, dass ich wegkomme. Er meint, das würden alle (?) vor allem aber der „Höchste Herr“ (Erzherzog) bedauern; man wisse recht gut, wer immer im richtigen Zeitpunkt Kräfte zur Südwestfront bringe. Er fragt mich anlässlich meiner Mitteilung von den weiteren 2 Verstärkungsbataillonen, wie es mit den Verstärkungen für Conrad stehe und ob mich die Bitte darum nicht auch ein Lächeln gekostet habe, weil sie eine Änderung der Anschauungen mit der Änderung der Stellung bedeute. Ich sage ihm nur, dass auch für Tirol schon seit langem vorgedacht, in allernächster Zeit aber nichts zu erhoffen sei. - Abends erzählt mir Christophori „streng vertraulich“, Questenberg = Marterer sei nun im Begriffe, der Operationsabteilung des Oberkommandos die Schwerter zu „stutzen“. Das wäre furchtbar lustig, wenn diejenigen, die in erster Linie operiert haben, schon dem Namen nach, als an der Führung nicht beteiligt angesehen würden.

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