Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
08.09.1916
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
8.9.1916

Gestern tagsüber lebhaftes Minenfeuer gegen den Panowitzer Wald, nachmittags starkes Granatfeuer mittlerer Kaliber gegen den Sattel von Dol, abends ein feindlicher Infanteriefeuerüberfall auf ganzer Front von Sieme bis Tolmein.

Bei 11. Armee eine gelungene Unternehmung bei Valmorbia. An der Fleimstalfront standen der Fassaner Kamm und unsere Stellungen südöstlich Dossacio bis abends unter gleichmäßigem Artilleriefeuer, das den Eindruck des Einschießens erweckte. - Lebhafte Bewegung am Rolle und. neuerliche Kundschafternachrichten lassen den italienischen Angriff auf Fleimstalfront nahe bevorstehend erscheinen. Anhaltende Niederschläge an der ganzen Front - Bei Südarmee harter Kampf. Über die in der Dobrudscha stehenden russischen Kräfte sind wir nun durch eine Carlotti-Depesche genau orientiert. Bei uns stellenweise noch immer Pessimismus. Bálvanyi sagt mir, dass sehr große russische Bahnbewegungen von der Front Riga - Pripiaty im Gange sind; Ziel noch nicht klar.

Spät abends von 5. Armee Meldung, dass gegen ganze Front vom M.Santo abwärts bis zum Meer der Feind nachmittags ein auffallend lebhaftes Artilleriefeuer, vornehmlich schwerer Kaliber, richtete, welches allseits den Eindruck eines planmäßigen Einschießens hervorrief. Lebhafter Zugsverkehr und Schleppverkehr in den Lagunen.

Tirol: Eigene Stellung auf Trafoier Eiswand wieder besetzt. - Vom Grenzkamm ein großer Brand in Venedig beobachtet.

An Fleimstal- und Dolomitenfront nur mäßiges Artilleriefeuer.

Andauernd Niederschläge, kalt. - Bespreche abends nochmals mit Becher die Lage an der Fleimstalfront. Goiginger selbst hat 4 Bataillone in Reserve, die Heeresgruppe weitere 2; außerdem kleinere Abschnittsreserven. Schwere Artillerie genug; dagegen fehlt es an schweren Minenwerfern (leider jetzt nicht zu haben) und an Infanterie Geschütz-Abteilungen, die ich zu verschaffen trachten werde.

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