Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
19.10.1916
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
19.10.1916

Mittags höre ich von Christophori, dass die polnische Sache, das heißt die Organisation der polnischen Armee auf Grund der gestrigen Konferenz ganz in deutsche Hände gegeben wurde. Ludendorff soll diesen Standpunkt energisch vertreten und mit dem Argumente, dass in der jetzigen Lage der deutschen militärischen Führung überall die Vorherrschaft zukomme, Recht behalten haben. - Ein Königreich Polen soll nicht geschaffen werden. Dies deutet darauf hin, dass in den Verhandlungen über den Separatfrieden zwischen Deutschland und Russland trotz aller Dementis noch nicht das letzte Wort gesprochen wurde. Dementiert muss so etwas ja werden, und zwar von beiden Seiten und bis zum Schluss! Würde Deutschland diese Verhandlungen als vollkommen aussichtslos betrachten, so wurde es sich des letzten Schrittes kaum enthalten und sich die werbende Kraft eines polnischen Staatswesens für die Rekrutierung nicht entgehen lassen. Nun aber soll Beseler noch immer auf dem Standpunkt der freiwilligen Werbung stehen! Auf der Karsthochfläche etwas lebhaftere Artillerietätigkeit. Hinter der feindlichen Front Bewegung, in vorderster Linie anscheinend Ablösungen im Gange. Eine Brigade, die in den letzten Kämpfen nicht vorne war, wurde durch Gefangene in der Kampffront festgestellt. - Bei Heeresgruppe erbitterter Kampf um die Pasubiokopfstellung, gegen die der Feind immer wieder neue Kräfte heranführt. Nach 6 stündigem Kampf gelang es den Kaiserjägern alle Stellungen zurückzugewinnen. 10 Offiziere, 153 Mann gefangen genommen.

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