Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
11.02.1916
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
11.2.1916

Vormittags Studium der Vorschläge für Lagunenflotille; dann erst Anordnungen für Zuschub der 62. ITD, die jetzt in Brod eintrifft und zum Austausch an der Isonzofront bestimmt ist. - Nach Mittagsmeldung auffallend heftiges Artilleriefeuer im Görzischen (wahrscheinlich eine Folge der schon befohlenen Ablösung des III. Korps). Gestern entworfene Antwort) vollständig genehmigt, geht abends zur Unterschrift bei Erzherzog.

König der Bulgaren angekommen; wird nachmittags in der Operationsabteilung erwartet. König kommt nachmittags an, besucht Conrad; lässt sich dabei alle Herren der Operationsabteilung vorstellen. Bei mir sagt er, als Conrad mich als I-Gruppenchef vorstellt: „Ah, das ist die unbezwingliche Front; nichts verloren seit Beginn des Krieges. Aber die Karstgesteinsspitzen sind sehr schlimm.“ König sieht brillant aus; sehr intelligent, sympathisches Gesicht. Die Nase groß, aber nicht so schrecklich wie ihr Ruf. Er spricht immer erst nach kurzer Überlegung, dann aber klar und zur Sache. Bezeichnend für sein Gedächtnis ist, dass er Pflug noch erkannte, der einmal in Sofia war. Über Lovćen-Operation sprach er sich besonders lobend aus. Bei Conrad ist er sehr lange, etwa 1 Stunde. Abends langes Diner, hier Sitzung bis gegen 12, zu welchem Zeitpunkt die gestern notierte Erledigung unterschrieben zurückkommt. - Das LVK überbietet sich in „Gasdampf“; jetzt wollen sie den Benda als Artilleriepapst; „je eher er kommt desto besser!“ - Natürlich keine Spur davon; er ist zu alt, zu schwer und zu hoch im Rang; überdies hat er keine Kriegserfahrung.

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