Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
18.07.1915
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
18.7.1915

Es ist ganz klar, dass das Kesseltreiben gegen die Russen gelingen muss. Hindenburg und Mackensen kommen vorwärts. Dass gegen letzteren auch die lange vermisste russische Garde eingreift, ist nur eine Episode, die allerdings bei uns „Gasdampf“ erzeugt. Unsere Armeen leisten weniger. Teils können sie nicht mehr, teils sind sie schlecht geführt. Beides scheint von der 4. zu gelten, die gar nicht vorwärts kommt.

Unten nichts Neues. Die Stände steigen; das ist gut. Trotz der Schlacht im Görzischen haben wir im Südwesten bereits mehr als ¼ Million Feuergewehre. -

Nach längerer Zeit wieder einmal ein Gespräch mit Slameczka. Er glaubt, die Deutschen seien sehr für Beschränkung der Ziele gegen Russland; dann wird die Offensive in Frankreich kommen, während wir uns an allen Fronten zu verteidigen hätten.

Abends ¼ 11 Uhr Meldung von einem allgemeinen Angriff zwischen Görzer Brückenkopf und Meer. So wie das erste Mal. Meldung klingt zwar etwas weniger zuversichtlich (harter Kampf, starke überlegene Kräfte, bisher zurückeworfen u.s.w.); ich glaube aber trotzdem, dass nichts geschehen wird, da 3 Brigaden Reserve da sind (zusammen vielleicht 12 - 14.000 Mann,). Entschließe mich, die Meldung erst morgen vorzulegen.

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