Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
07.02.1915
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
7.2.1915

8 30vm. Fahrt von Tartarów bis zur 2. Brücke südlich Na Dilku. Diese abgebrannte Brücke brach nachts ein und ist noch nicht hergestellt. Artillerie und Protzen hieher dirigiert, muss einige Stunden stehen und dann auf der Bahn vorrücken.

Treffe Rhomberg, der ordentlich über unsere Kopflosigkeit schimpft. Dann zu Fuß bis Nordende Mikuliczyn. An 11 Uhr vm., hier 84. I.Brig. Höhen Malowa und Jaworowna angeblich vom Feind (auch Artillerie) besetzt. Nach Mittag gehe ich weiter, bis an die Straße östlich Bukowna vor. Dort stehen 2 Kp.; Kommandant relativ zufrieden, Stimmung gut, auch Verpflegung; Ausrüstung die gewöhnlichen Mängel. 1h30 will ich zurückgehen, begegne Olbrich, der mir sagt, allgemeiner Angriff sei befohlen. Beabsichtigt, zunächst über Zid in breiter Front vorzurücken. Eine Gebirgsbatterie soll dies unterstützen. Deren Kommandant ist über die Lage wenig orientiert. - Das Ganze nimmt einen sehr schleppenden Verlauf. Oberst Petrović erzählt mir, ein Major sei auf Stützpunkt Ostry u.s.w. disponiert worden, zeitlich früh abmarschiert und sei jetzt ganz wo anders hingekommen. (Jaworowna). Sehe die ganze Talkolonne passieren. Beschuhung neu aber schlecht. - Lir 27 recht guter Stand; 2400 Feuergewehre. Viele alte Leute, die übrigens die Besseren sein sollen. Ganze Kolonne Husten. Leute essen aber auch Schnee. - Gehe dann vor bis zum Viaduktausgang südlich des Dzid; dort leichtes Gefecht, anscheinend gegen russische Nachhut. Rückfahrt auf einem Panzerzug bis Tartarów. - Wetter verhältnismäßig mild; jetzt sollten hier starke Kräfte nachkommen. Bahn, soweit Panzerzug fahren konnte, intakt; dies deutet wohl darauf hin, dass Russen wiederkommen werden.

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