Auf den Spuren der Wahrheit

Tagebucheintrag vom
30.11.1914
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Kaiser
Tagebucheintrag von
Karl Schneller
Erklärung
30.11.1914

9. Armee: Bei 9. Armee beginnen die herangeführten Verstärkungen einzugreifen; am Nordflügel erzielte Gruppe Morgen bereits einen großen Erfolg. An der Widawka beiderseits Szczercow etwa 2 ½ durch ein Infanterie Regiment verstärkte Kavallerie Division. Halbwegs Widawa-Sedziejewice deutsche 48. Res.Div. mit Besatzung Breslau im Kampf mit erheblichem Teil des russischen V. Korps. Kavalleriekorps Frommel (5., 7., 8. KD), deutsches II. Korps und Festungsreserve Posen beiderseits Bolucz, Front Osten, gegen XIX Korps; sodann in Linie Kazimierz-Zgierz-Strykow-Bijelawy Gros deutscher 9. Armee, XI., XVII., XX., XXV. und Kavalleriekorps Richthofen (6, 9 K.) gegen Nordflügel russischer 5.2. und Südflügel 1. Armee. – Südflügel der Gruppe Morgen, aus I.R.K., Fs.R. Thorn, 1. und sö. Kowal angelangter 25. R., erstürmte Sobota und warf das russische VI. Korps südostwärts zurück; an Armee Nordflügel führte Umfassungsversuch der russischen 1. Armee zur Vertreibung der hiezu angesetzten Kräfte. Gruppe Morgen machte in den letzten 3 Tagen 15.000 unverwundete Gefangene und erbeutete gegen 40 Geschütze. 1. Dezember allgemeiner Angriff, Gros der 9. Armee von Südflügel aus allgemeiner Richtung Łódź. Gruppe Morgen nördlich davon Bzura ostwärts. (Armee Woyrsch unterstützt diesen Angriff durch Vorrückung mit allen entbehrlichen Kräften, nördl. Flügel Direktion Piotrków.)

            Przemyśl: An Nordfront wurde der die eigenen Vorfeldstellungen westlich Mackowice angreifende Feind nach hartem Kampf zurückgedrängt.

            3. Armee: Am Ostflügel 3. Armee wurde die 38. ITD im Raum Sohát-Sóslak-Révhely zum Angriff auf den Uzsoker Pass gruppiert. Die übrigen Teile der Gruppe Szurmay erreichten den Ruam n. Mehesfálva; Gruppe Krautwald im Angriff bei Izbugaradvány, 1. und 5. KTD mit Honvéd Infanterie Stropkóolyka. Diese Kräfte im Verein mit dem nö. Turány gruppierten VII. Korps setzen 1.12. Angriff fort. III. und IX. Korps wurden vom Armee Kommando zuerst in eine neue Stellung nordwestlich Turány-Bartfa disponiert. III. Korps brach das Gefecht ohne feindliche Einwirkung ab, IX. aber wurde mittags bei Zboró von der russischen 13. ID des VII. Korps stärker angegriffen und hat nun Befehl, Bártfa zäh zu verteidigen, während III. angehalten wurde, unter Sicherung gegen Norden und Osten die russische 13. Division aus dem Raum östlich Bártfa anzugreifen. Nach den letzten Meldungen vollzog sich Loslösung bei 10. ITD leicht, bei der 26. aber teilweise schwierig. Mannschaft soll sich diesmal brav gehalten haben. Bártfa wurde erst abends erreicht. Bei 4. KTD dauern Zusammenstöße der Aufklärungsabteilungen fort; die bei Muszyna gestandene Gruppe dieser Division sichert nun im Raum von Malczó linken Flügel des IX. Korps. – Verhältnisse bei Neu Sandec noch ungeklärt; es scheint sich aber dort eine feindliche Infanterie Division zu versammeln.

            4. Armee: Gruppe Nagy schlug alle Angriffe auf ihre Stellung ab und wurde vom AK. der neu gebildeten Gruppe Roth (3., 8., 13. ITD und deutsche 47. R.D.) unterstellt, die sich im Raum Chabowka-Mszana bereitzustellen hat, um am 2.12. in einer je nach Verhältnisse noch zu bestimmenden Richtung die Offensive zu beginnen. Verschiebungen des XIV Korps dürften 1.12. mittags, Versammlung der deutschen Division 2.12. abends beendet sein. Vor Front der Gruppe Ljubičić  (XI und XVII Korps im allgemeinen Ruhe; Feind scheint mit den Vorhuten dreier ID. an die eigene Stellung herangekommen zu sein. An der Bahn von Bochnia her, dann gegen die Nordost- und Ostfront von Krakau gingen feindliche Abteilungen bis nahe an den Schussbereich der Festungswerke heran; auch Bau schwerer Batterien scheint begonnen zu haben. –

            Bei 1. Armee nur stellenweise leichter Artilleriekampf. Im Raum von Skala wurden Bewegungen feindlicher Kräfte gegen die Gruppe Smejkal, vor der Front der Gruppe Tschurtschenthaler Verschiebungen gegen Norden und Nordwesten beobachtet.

            Bei Armee Woyrsch wies die westlich Czepurka stehende Division Bredow nachmittags einen starken Angriff und schweren Verlust für den Feind zurück. Nördlich Brzesnica halten nunmehr bloß Teile der 31. und 32. ID befestigte Stellungen bei und nördlich Dubidze bis an die Sosnia, während die Hauptkräfte dieser Division bei Strudzd versammelt sind. G.R.Brig. hält Chabielice und nordwestlich davon; Kavalleriekorps, das mit dem Angriff auf Klecz nicht durchdrang, sw. Ruziec. Am 1.12. wird Armee Woyrsch Angriff 9. Armee, linker Flügel allgemeine Direktion Piotrków unterstützen. Hiezu hat Fmlt. Br. Lütgendorf, durch K.K. in nördlicher Flanke gesichert, mit Garde Reserve Brigade und der im Staffel rechts nachzuziehenden 31. TID. Sczczercow anzugreifen, 32. bei Sturza zur Vorrückung in nördlicher oder nordwestlicher Richtung.

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