Vortrag Karl Mohl über Untergang Szent Istvan

Die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie war primär ein Kontinentalstaat mit eigenem Zugang zum Meere. Eine wirkliche Seemacht wurde Österreich-Ungarn nie, in der Eigensicht betrachtete sich die k. u. k. Kriegsmarine immer als das ungeliebte Kind einer Kontinentalmacht  – und das wohl nicht zu Unrecht. 

Mit dem Kriegseintritt Italiens auf Seiten der Alliierten waren Einsatzplanungen der k. u. k. Kriegsmarine obsolet geworden. Einsätze der wenigen, aber dennoch modernen Großkampfschlachtschiffe (Dreadnoughts) konnten nicht im geplanten bzw. vorgesehenen Rahmen stattfinden. 

Das Operationsgebiet für „Dickschiffe“ der Marine war auf die Adria beschränkt, ein Einsatz im Mittelmeer war durch die italienische Sperre der Straße von Otranto  nahezu unmöglich. 

1916 errichtet, bestand sie aus fixen Netzsperren, Seeminen, Abhörstationen an der italienischen und der gegenüberliegenden albanischen Küste sowie ständig durchgeführten Patrouillenfahrten  durch alliierte Kriegsschiffe inkl. der italienischen Kriegsmarine.  

Einzig kleineren Einheiten der k. u. k Kriegsmarine und der kaiserliche deutschen Marine gelang es immer wieder die Sperre bei Nacht und / oder schlechter Sicht zu durchbrechen bzw. als U-Boote zu untertauchen. 

Im Mai 1917 gelang es der k. u. k. Kriegsmarine unter dem Kommando des Linienschiffskapitäns Nikolaus von Horthy-Nagybánya die Sperre zu zerstören, kein eigenes Schiff zu verlieren und so einen „Erfolg“ zu verbuchen. 

Obwohl die Sperre kurzfristig zerstört werden konnte, war der gesamtmilitärische Erfolg eher gering. Auf Grund der starken Überlegenheit der Alliierten  musste sich die k. u. k. Kriegsmarine wieder in die Heimathäfen zurückziehen, und die Sperre konnte repariert werden. 

Bei einem neuerlichen Durchbruchsversuch am 10. Juni 1918 wurde der neueste Dreadnought der k. u. k. Kriegsmarine, die SMS Szent István, noch bei der Annäherung  an die Sperre vor der Insel Premuda durch das italienischen Schnellboot MAS 15 durch zwei Torpedotreffer versenkt. 89 Tote und 29 Verwundete waren die Bilanz dieses Flotteneinsatzes. Das modernste Schlachtschiff der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine war verloren. 

Ein Überlebender dieses Einsatzes, der ehemalige Maschinenbetriebsleiter Karl Mohl (1886-1977), hat im Jahre 1936 seine Erlebnisse beim Untergang in einem Vortrag für die Vaterländische Front geschildert.

Versenkung des k.u.k. Schlachtschiffes S.M.S. Szent István am 11.6.1918

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Korvettenkapitän Viktor Pohl mit der Mannschaft der SMS Szent István

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Stapellauf St. Istvan

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