Bernhard Paumgartner

1887 in Wien geboren wuchs er in einem sowohl künstlerisch stimulierenden als auch betont übernational-österreichischen Umfeld auf: seine Mutter, die gefeierte Wagnersängerin Rosa Papier, entfaltete nach dem Ende ihrer international höchst erfolgreichen Karriere eine ebenso verlaufende geachteter Musikkritiker, befreundet mit Bruckner und Brahms, sowie begeisterter Anhänger Richard Lehrtätigkeit am Wiener Konservatorium und spielte eine wichtige Rolle im Musikleben der Metropole. Vater Johann war Korrepetitor an der Wiener Hofoper, gefragter Privatlehrer und Wagners. Bernhard Paumgartner konnte auf diese Weise als Kind und Jugendlicher persönliche Bekanntschaft mit Größen wie Brahms, Bruckner und Mahler machen. Unterstützend wirkte auch der Besuch des Theresianums mit seiner deklariert gesamtösterreichischen Ausrichtung. Musikalisch vielseitige Interessen prägen seine Ausbildungsjahre, komplettiert durch private (!) theoretische und historische Studien bei Eusebius Mandyczewski und Guido Adler. Die „Musikhistorische Zentrale“ im Kriegsministerium ging wesentlich auf seine Initiative zurück.

Schon während des Krieges begann Paumgartners auf mehreren Geleisen parallel verlaufende musikalische und institutionelle Karriere: 1917-1938 und erneut 1945-1959 fungierte Paumgartner als Direktor des Salzburger Mozarteums, das unter seiner Leitung 1922 zur Akademie und 1953 zur Hochschule aufstieg und in dessen Rahmen er Dirigieren (zu seinen Schülern gehörte Herbert von Karajan), Musiktheorie und Musikgeschichte unterrichtete. Die Sommerkurse des Mozarteums sind ebenso seine Erfindung wie die „Camerata Academica“. Seit 1920 war Paumgartner den Salzburger Festspielen eng verbunden, er komponierte auch eine Theatermusik für Hofmannsthals Jedermann. Als Autor publizierte Paumgartner ein weit verbreitetes Mozartbuch (1927) und weitere Musikerbiographien, ein späterer Schwerpunkt galt der damals jungen Disziplin der musikalischen Aufführungspraxis. 1960 stieg er zum Präsidenten der Salzburger Festspiele auf und behielt diese Funktion bis zu seinem Tod 1971 bei.

Mirko Jelusich und Bernhard Paumgartner erhalten nach eingehender Prüfung die Bewilligung, ihr Chorwerk „Soldatenmesse“ dem Kaiser widmen zu dürfen.

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Auftrag an Bernhard Paumgartner, auch an der Südwestfront mit der Sammlung von Soldatenliedern zu beginnen

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