Hier ist der Marchese San Felice di Monteforte aus Neapel festgenommen worden. Als er in einer Jagdgesellschaft über französische Gegenangriffe an der Westfront sprach, hat er sich sehr betrübt gezeigt, indem er erklärte, nur der Sieg der Mittelmächte Österreich und Deutschland könne uns einen schnellen Frieden bringen.
1915. „Der Endsieg ist sicher. Der Eintritt Italiens wird diesen Krieg zu Gunsten der Entente entscheiden.“
1916. „Rumänien wird den Mittelmächten den Gnadenschuss geben.“
1917. „Die Blockade, der Hunger und die wirtschaftliche Erschöpfung werden die Mittelmächte, bar an Lebensmitteln und Rohstoffen, zwingen, sich bedingungslos zu ergeben.“
1918. „Die amerikanische Hilfe wird die Waage zum Sinken bringen.“
(rechte Seite)
Elf blutige und sinnlose Schlachten im Karst, Karfreit, die italienischen Armeen an den Piave zurückgeschlagen.
Das besiegte Rumänien verliert drei Viertel des Landes und macht am Schluss mit den Gegnern Frieden, indem es geradezu einen Allianzpakt mit Österreich und Deutschland schließt.
Russland, der schrecklichste Gegner der Mittelmächte, bricht zusammen, seine einzelnen Provinzen schließen Friedensverträge und liefern Getreide und Rohstoffe. Die Blockade ist entkräftet.
In Frankreich befinden sich gegenwärtig – immerhin ein ganzes Jahr nach Amerikas Kriegseintritt – 100 000 Amerikaner, dabei Infanteristen, Sappeure, Sanitäter, Fuhrwesen etc. etc., man kann sagen, ein Sechzigstel der Truppen, die beide Seiten auf dem westlichen Kriegsschauplatz angehäuft haben.
Indem der ehemalige amerikanische Präsident vor dem amerikanischen Parlament am 13. April die Notwenigkeit betonte, ein Heer von 5 bis 7 Millionen Man aufzustellen, sagte er gemäß einer Nachricht der „Stefani“ wörtlich: „Das wird wahrscheinlich ein paar Jahre erfordern, aber wenn wir es erst einmal gemacht haben, dann wird uns der Sieg sicher sein!“
(unten)
Es lebe daher der Endsieg, der uns vielleicht alle tot und verfault finden wird, im Jahr 1921 oder 1922 oder 1923.
Der Chef des österreichisch-ungarischen Generalstabs über den beendeten Streik
Der Korrespondent des österreichischen sozialistischen Organs „Arbeiter Zeitung“ wurde vor einigen Tagen in das Hauptquartier beim Chef des Generalstabs General Baron von Arz eingeladen, um ihm einige Erklärungen über die Ursachen und den Verlauf dieses so schnell beendeten Streiks zu liefern.
General von Arz ergriff diese Gelegenheit um den Standpunkt des Oberkommandos des Heeres zur Arbeiterbewegung bekannt zu geben. Er betonte vor allem, dass er die Aufregung des Volkes, dessen Opferwille bisher nicht hoch genug gelobt werden könne und dessen brennenden Friedenswunsch er für gerecht halte, verstehe und sich auch erklären könne. Er hoffe jedenfalls, dass es ihm gelingen werde, die Arbeiterklasse zu überzeugen, dass weder die Regierung noch die Heeresführung irgendein Friedenshindernis im Sinne hätten. „Ich bin kein Politiker“, sagte General von Arz, „und über Friedensverhandlungen bin ich nur so weit informiert, so weit es die militärische Seite betrifft. Eines aber kann ich aufs Absoluteste versichern: dass weder unter uns, und noch weniger unter den Regierungsverantwortlichen auch nur Einer wäre, der die Friedensarbeit verzögern oder auf irgendeine Weise hinausschieben wollte. Der Friedenswusch ist allgemein. Keiner von uns denkt an Eroberungen und Annexionen, während unsere Feinde, besonders jene im Westen, noch nicht vollkommen entschlossen sind, auf Eroberungen und Annexionen zu verzichten. Im Osten stehen die Dinge ein wenig anders: Dort schlägt man sich mit Schwierigkeiten technischen Charakters herum, deren Beseitigung noch ein wenig Geduld erfordert. Die Arbeiterklasse aber kann in der unerschütterlichsten Sicherheit verharren, dass der beste Wille vorhanden ist, wirklich und schnell zum Frieden zu gelangen.“