Kunstaustellungen

Die erste Kriegsbilderausstellung war vom 2. Oktober bis 1. November 1915 im Wiener Künstlerhaus zu sehen. Die gezeigten 547 Werke – Gemälde, Zeichnungen und Graphiken – stammten von 40 Malern. 220 Arbeiten wurden verkauft, darunter an den Kaiser, an die Albertina, die Gemeinde Wien und den Bürgermeister von Budapest. Die Ausstellung wurde von 12.052 zahlenden Besuchern gesehen.

Die erste Budapester Kriegsausstellung fand von 1. Jänner bis 27. Februar 1916 im Nemzeti-Szalon statt. 1917 waren Ausstellungen im verbündeten und neutralen Ausland zu sehen.

Bis Mai 1917 wurden 26 Ausstellungen mit Werken der Kunstgruppe (je vier in Wien, zwei in Budapest, zehn auf dem weiteren Gebiet der Monarchie, eine in Stuttgart, Hamburg, Berlin, Dresden, München, Düsseldorf, Zürich, Bern, Basel, Christiania, Stockholm, Amsterdam, Den Haag), zwischen 1915 und 1918 wurden die im Auftrag des KPQ geschaffenen Werke in 39 Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. "Von der Euphorie zum Entsetzen" gilt nicht nur für die "echten" Kriegsmaler des KPQ, die anfangs meist selbst an der Front standen (die meisten wechseln 1915/16 zum KPQ), die Soldaten anfangs im heroischem Kampf in abenteuerlichen, aber auch höchst beschwerlichen Situationen darstellen, die sich monumental in die fremden Landschaften des Ostens und später der Berge (Grenze Italien, Isonzo) vertieften bzw. bildliche Frontberichterstattung (inkl. Naturstudien der Kriegsgeräte) machen bis hin zum immer bedrückender werdenden Leben und Sterben an der Front.

Zudem wurden die vom KPQ bzw. später (ab 1917) vom Kriegsarchiv organisierten Kriegsbilder-Ausstellungen, in denen auch Kolig, Faistauer, Schiele und Gütersloh Platz fanden, von neutralen Beobachtern wie etwa von Schweizer Kritikern im Jahr 1916 von Anfang an "als aufrichtig und sympathisch" empfunden wurden. "Geflissentliche Schönfärberei finden wir da ebenso wenig wie die Karikatur: selbst wo einzelne Künstler zum Beispiel gefangene Russen malen oder serbische Szenen, fühlt man auch keinen Hauch von Verzerrung oder Verspottung […] sondern künstlerische […] Liebe, […] die darauf ausgeht, […] das Objekt möglichst wahr und intensiv zu schauen. […] Und dies ist unzweifelhaft ein vorzügliches Zeugnis für die Mentalität der österreichisch-ungarischen Maler. […] So allein gewinnt ihr Schaffen bleibenden dokumentarischen und künstlerischen Wert für die Mit- und Nachwelt" (Popelka, S.4). 

Die rege Tätigkeit der Kunstgruppe währte bis zuletzt. Bis Anfang 1918 waren 8.200 Werke von 170 Künstlern an die Bildersammelstelle übergeben worden, von den nicht veräußerten Bildern gingen 908 an das Kriegsarchiv, 2135 an das Heeresmuseum und 777 an die Heeresverwaltung. Noch Mitte Oktober 1918 plante man Wanderausstellungen für die "nächsten Monate". Die Graphiker wurden aufgefordert, ihre Werke zur Vorauswahl bis zum 30. November einzusenden. 

Dem Befund von Elmer nach zu urteilen kamen Karl Hans Strobl und Karl Lustig-Prean, beide profunden Kenner des KPQ, darin überein, dass die Kunstgruppe nicht zuletzt aufgrund ihrer publikumswirksamen Kriegsbilderausstellungen "eines der erfolgreichsten Unternehmen des KPQ darstellte."

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