Frontreisen

Als Kaiser bereiste Karl I. erstmals von 15. bis 18. Jänner 1917 das südliche Tirol, was im damaligen Sprachgebrauch als „Frontreise“ bezeichnet wurde. In Begleitung von Feldmarschall Erzherzog Eugen und anderer Generale führte ihn der Weg von Bozen über Trient, Folgaria in das Terragnolotal, dann von Trient  in das Suganatal und nach Levico, schließlich von Trient über Vezzano an den Gardasee. 

Bei dieser Gelegenheit wurde an Erzherzog Eugen das Großkreuz des Militär-Maria-Theresienordens verliehen, weiters verfügte der Kaiser die Umbenennung der bisherigen Landesschützenregimenter in Kaiserschützenregimenter sowie die Aufstellung von Kaiserschützenbrigaden. Bei der Rückreise besuchte Kaiserin Zita Innsbrucker Kriegsspitäler und gemeinsam mit Karl diverse patriotische Denkmäler wie etwa den Bergisel. 

Der 22. April 1917 fand das Kaiserpaar wiederum in Bozen, wo sie zu Fuß vom Bahnhof zur Pfarrkirche, von dort wiederum zur Eröffnung der Kriegsausstellung gingen. Am 23. April 1917 stieß in Innsbruck die Mutter des Kaisers, Erzherzogin Maria Josepha, zu ihnen. 

Am 15. Mai 1917 feierte der Kaiser den Jahrestag der Südtiroloffensive 1916 in Folgaria und bestieg den Aussichtspunkt der Costilla. 

Am 26. Juni 1917 fuhr der Kaiser frühmorgens per Auto vorgeschobene Stellungen südöstlich des Caldonazzo-Sees und nördlich von Asiago an. 

Am 13. September 1917 führte die Frontreise von Trient nach Aldeno und in die Gegend von Loppio, tags darauf wurden Calliano, Folgaria, das Werk Serrada und Pergine angefahren, am 15. und 16. September schließlich Buco di Vela, Vezzano, Sarche, Tione, Pinzolo, Madonna di Campiglio, Cles, Mendel, Bozen sowie Meran, Prad und das Stilfserjoch. 

Am 2. Februar 1918 eröffnete der Kaiser eine Ausstellung über die Tiroler Kaiserjäger im Weltkrieg in Innsbruck. 

Am 14. Juni 1918 besuchte er seine Stäbe in Prad, in der Folge den obersten Vinschgau und Teile des Tiroler Inntals, die Bauten an der Eisenbahnlinie Mals – Landeck sowie Dorf und Festung Nauders. 

Ein letztes Mal zeigt sich der Kaiser am 8. August 1918 in Nauders südlich von Bozen. 

In Hinkunft sollte er Tirol nur mehr von der Bahn oder vom Flugzeug (im Zuge der Landesverweisung und anläßlich seiner Restaurationsversuche) aus zu betrachten Gelegenheit finden.

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