Viktoria Savs

„(…) Hat ohne Befehl im feindlichen Feuer Ordonanzdienste besorgt und Gefangene eskortiert. (…)“ Diese Begründung für eine Auszeichnung, nämlich die bronzene Tapferkeitsmedaille ist an und für sich nichts Besonderes für einen Soldaten. Besonders ist diese Begründung allerdings insofern als dies die erste militärische Auszeichnung für den „Soldaten“ Viktoria Savs war.

Viktoria Savs, 1899 in Reichenhall geboren, galt zu Lebzeiten als Ikone und besonders herausragendes Beispiel für „vaterländische Gesinnung“. Obwohl als Frau im Weltkrieg nicht militärpflichtig, meldete sie sich zum Militär, wo sie offiziell als Hilfsarbeiterin beschäftigt wurde, tatsächlich aber, genau wie Ihre männlichen Kameraden, militärische Aufgaben wahrnahm. 

Postendienste und Patrouillengänge übernahm sie stets freiwillig und galt so als „tugendhaftes Beispiel für soldatische Pflichterfüllung“. Nach einer schweren Verwundung durch einen Felssturz, der Sie ein Bein kostete wurde sie außerdem mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Durch die notwendig gewordenen Amputation nicht mehr frontverwendungsfähig war sie bis Kriegsende für das Rote Kreuz tätig. 

Überflüssig zu erwähnen ist, dass Viktoria Savs auch Trägerin des Karl-Truppenkreuzes war, das sie als Frontkämpferin auswies. Sie ist damit eine der wenigen bekannten Frauen in der Geschichte, die sich in der männlichen Domäne des Militärs behaupteten und steht somit in einer Linie mit der Trägerin des Eisernen Kreuzes von 1813 Friederike Krüger. Letztere leistete allerdings „ihren“ Militärdienst als Mann verkleidet unter falschem Namen. 

Viktoria Savs starb 1979 in Salzburg und wurde zur Namensgeberin eines Unteroffiziersjahrganges des Österreichischen Bundesheeres.

Silbernes Verdienstkreuz am Bande der Tapferkeitsmedaille

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Bronzene Tapferkeitsmedaille

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